Ein Blick in die Vergangenheit

In früheren Zeiten wurden in Niederurnen Dachziegel hergestellt, und zwar im «Horächopf». Aus dieser Fabrikationsstätte stammt ein Teil der Biberschwanzziegel, welche das Dach des ältesten Glarner Hauses in Oberurnen bedecken. Roger Fischli, welcher das Haus an der Rüfistrasse 2 sanft renoviert hat, wusste in der Matinée vom Sonntagvormittag Spannendes darüber zu erzählen.

nee: Das Haus, ein Bohlen-Ständer-Bau auf einem gemauerten Sockel wurde 22 Jahre nach der Schlacht bei Näfels erstellt, wie dendrochronologische Untersuchungen bestätigten. Anhand eindrücklicher Bilder zeigte Roger Fischli auf, wie aus einem alten, verlotterten Gebäude ein architektonisches Kleinod entstand. In unzähligen Arbeitsstunden wurde das Haus geräumt, Bohlenbretter wurden herausgelöst und gewaschen, Balken gesäubert und verstärkt. Historische Wände wurden freigelegt, der weisse Kachelofen wurde von der Farbe befreit und moderne Küchen- und Sanitäranlagen wurden eingebaut. Dies immer unter dem Augenmerk, historische Details wieder sichtbar zu machen, und, Leitungen und Heizungskanäle möglichst unsichtbar zu verlegen. Die Aussenfassade wurde neu isoliert, zusätzlich durfte neben dem Gebäude ein Carport gebaut werden. Gespannt lauschten die zahlreichen Besucherinnen und Besucher den anschaulichen Ausführungen, aus denen die Verbundenheit zu diesem Zeitzeugnis zu spüren war. In den letzten Jahrzehnten nicht mehr bewohnt, seit 2023 fertig renoviert, stellt dieses Bijou in Oberurnen ein Stück lebende Geschichte dar.

 

 

 

Zu Beginn der Matinée stellte Roger Fischli sich und Oberurnen mit vielen schönen, teilweise älteren Fotoaufnahmen vor. Musikalisch untermalt wurde die Matinee durch Kurt Zwicky, organisiert vom Kulturforum Brandluft.